One new thing a day

5/5/20251 min lesen

Ich gehe fast jeden Tag denselben Weg zum Supermarkt. Dieselben Straßen, dieselben Häuser, dieselben Gedanken im Kopf. Was noch zu erledigen ist, was gestern nicht geklappt hat, was morgen ansteht. Alltag eben. Bis ich mir eine einfache Aufgabe gestellt habe: Finde eine neue Sache – jeden Tag.

Keine riesigen Erkenntnisse, keine erleuchtenden Mantras. Einfach nur: Was sehe ich, höre ich, rieche ich heute, das mir gestern entgangen ist?

Ein neues Graffiti an der Mauer. Eine vergessene Blume zwischen den Pflastersteinen. Das Geräusch, das ein Fahrrad macht, wenn es langsam über Kies rollt. Ein Fenster, das schief im Rahmen hängt. Ein Hund, der durch Vorhänge lugt.

Das ist Achtsamkeit, wie ich sie verstehe. Nicht im Schneidersitz, nicht mit leerem Kopf – sondern mitten im Leben. Es geht nicht darum, nichts zu denken. Es geht darum, etwas anderes zu denken. Weniger Sorgen. Mehr Jetzt.

Diese kleine Übung – one new thing a day – hat meinen Blick geschärft. Für das, was eh schon da ist, aber zu oft übersehen wird. Es ist keine neue Technik. Keine App. Kein großes Projekt. Nur ein Moment Aufmerksamkeit, an einem ganz normalen Ort.

Und das Schöne: Man kann nicht scheitern. Selbst wenn man „nichts“ findet, hat man sich immerhin ein paar Sekunden rausgenommen aus dem inneren Dauerrauschen.

Probier’s mal. Du brauchst keine Zeit dafür – nur einen kleinen Blick zur Seite.